Mutter – Kind

Die Klassische Homöopathie bleibt bei Müttern und Kindern eine beliebte, sanfte und schnell wirkende Medizin. In der Schwangerschaft und bei Kleinkindern ist die Reaktionsfähigkeit besonders hoch, neues Leben entsteht und die Heilverläufe sind klar und eindeutig. Zur Verdeutlichung folgen ein paar Beispiele aus meiner Praxis.

Drohende Fehlgeburt

Frau W., 37 Jahre, im 7. Monat schwanger. Sie ruft mich an mit vorzeitigen Wehen seit 2 Tagen. Jetzt sind sie alle 5 Minuten, es zieht sich zusammen, vom Rücken zur Schamgegend. Der Bauch ist bretthart. Das Kind drückt nach unten, ein großes Uterus-Myom verstärkt noch mehr dieses Gefühl. Die Schwangerschaft ist unerwünscht, die Beziehung zum Vater ist recht neu und schwierig. Sie ist reizbar und auch liebebedürftig und möchte mehr Nähe vom Partner. Nachts schläft sie schlecht, träumt viel, muß ständig ihre Lage wechseln.

Die Mutter löst auf meine Empfehlung 2 Kügelchen Arznei in einem Glas Wasser auf und nimmt davon 3 x 1 Schluck alle 10 Minuten. Ich bitte um Rückmeldung am nächsten Morgen. 

Erst nach 3 Wochen meldet sich die Patientin: „Es hat prompt gewirkt. Wir haben (mein Partner und ich) danach noch unseren 2-wöchigen Urlaub noch nach Spanien gebucht!!“

„Ich muß immer wieder Staunen…“

Schwangerschaft mit Übelkeit, Erbrechen und großer Schwäche

Erika, 23 Jahre, Studentin, in der 8. Woche der ungeplanten Schwangerschaft. Sie kommt zu mir mit Übelkeit, Erbrechen und zunehmender Schwäche. Sie fühlt sich so schwach, daß sie meint, ihr Studium abbrechen zu müssen. Alles ist ihr zuviel. Der Vater des Kindes zieht demnächst zu ihr. Er steht nicht hinter der Schwangerschaft und kommt nur wegen ihr; aber mit dem Kind möchte er nichts zu tun haben. 

Nach einem einfühlsamen Gespräch gebe ich der Patientin 2 Kügelchen einer individuell gewählten Arznei. 

Rückmeldung nach einer Woche: Die Patientin ist wieder ganz fit, sie kann ihr Studium wieder gut anpacken, Übelkeit und Erbrechen sind völlig verschwunden. Nach 4 Wochen war eine Wiederholung der Gabe erforderlich.

Mangelhafte Muttermilchbildung

Felix wurde vor 3 Wochen auf natürlichem Weg entbunden. Die Mutter hatte schon ihr erstes Kind problemlos voll gestillt und wünscht sich auch ihr zweites so zu nähren. Sie muß oft grundlos weinen, wenn sie Felix anlegt. Sie hat gerne jemanden in ihrer Nähe, Trost tut ihr gut. Sie hat wenig Durst, zwingt sich für die Milchproduktion genügend zu trinken. Sie fröstelt eher, verträgt jedoch schlecht warme Räume. Frische Luft tut ihr gut.

Das homöopathische Mittel ist in diesem Fall leicht zu finden, jedoch blieb es nach der Einnahme wirkungslos. Ich erhöhte zuerst die Gabe, dann die Potenz, immer noch wirkungslos. Nach 5 Tagen schaute ich mir den Fall erneut an und berücksichtigte die Vorbelastung: Die Mutter der Patientin ist kürzlich an Brustkrebs gestorben. 

Ich verschreibe ein Zwischenmittel und siehe da, mein erstes Mittel kann jetzt greifen: Die Milchproduktion steigt.

Schmerzhaftes Stillen

Klara, 1. Kind, voll gestillt seit 3 Monaten. Klara hatte einen Mundsoor (Pilz) und jetzt sind Mamas Brüste entzündet. Die Mutter, 24 Jahre, sehr vital und selbstbewußt, muß die Zähne zusammenbeißen, wenn sie Klara anlegt. Sie könnte vor Schmerz schreien. Die Brustwarzen sind rot, die linke sogar etwas blutig.

Die Mutter bekommt sofort 2 Kügelchen. Der Schmerz ist schon beim nächsten Anlegen des Kindes geringer, am nächsten Tag ist er weg. Die Brustwarzen heilen innerhalb weniger Tage.

Unverträglichkeit der Muttermilch

Katharina 5 Monate alt (3. Kind), erbricht in größeren Mengen schwallartig die Muttermilch, kurz oder ½ Stunde nach dem Stillen.

Vorgeschichte: Schwangerschaft und Entbindung ohne Auffälligkeit. Neugeborenen-Gelbsucht, Mundsoor, Milchschorf. Sie hat einen auffälligen starken Kopfschweiß der sauer riecht. Sie ist geräuschempfindlich und hat meistens kalte Hände und Füßen. Sie wirkt mild und fröhlich auf mich, und die Mutter sagt sie sei ein pflegeleichtes Kind.

Katharina bekommt 2 Kügelchen Arznei, die nichts bewirken. Neue Verschreibung. Nach der Einnahme des Mittels spuckte Katharina nach dem Stillen in heftigster Form die Muttermilch aus. An dem darauf folgenden Tag war das Problem verschwunden, sie konnte die Muttermilch ab jetzt gut verdauen.

Erschwerte Zahnung

Marie 10 Monate alt, 3. Kind. Ihre Mutter hat mit dem Stillen kürzlich aufgehört. Marie hat schon 4 Zähne. Sie ist verschleimt, hat eine Laufnase mit grünem Schleim und sie röchelt. Sie bekommt seit 10 Tage immerwiederkehrendes hohes Fieber. Jeweils ein Tag, gefolgt von zwei fieberfreien Tagen. Marie ist launisch und anhänglich. Sie hat schon die ganze Zeit Speichelfluß. Sie knirscht manchmal mit den Zähnen. Der Po ist offen, wund und rot um den Anus.

Ich gebe Marie 2 Kügelchen Arznei aufgelöst in einem Glas Wasser, davon ein Teelöffel. Unmittelbar danach beißt sie ihre Mutter in die Schulter, eine Stunde später knirscht sie mit den Zähnen. Das Fieber ist nicht mehr zurückgekommen, der Schnupfen ist abgeklungen und zwei Zähne sind durchgebrochen. Marie hat sich ein Stück mehr von ihrer Mutter abgelöst.